Heinrich Wiesmüller ist ein richtiges Spängler-Urgestein. 50 Jahre lang, von 1965 bis 2015, hat er die Geschicke des Bankhaus Spängler grundlegend mitgeprägt: zuerst als geschäftsführender Gesellschafter, ab 1994 als Sprecher des Vorstandes, ab 1998 als Aufsichtsrats-Vorsitzender und 2010 bis 2015 als Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrates. Seit gut acht Jahren ist er im wohlverdienten Ruhestand. Aus Gewohnheit, wie er selbst erzählt, stattet er dem Bankhaus fast täglich einen Besuch ab. Die Kolleg:innen auf Schwarzstraße1 freuen sich jedes Mal, ihn zu sehen. Meistens nutzt er die Gelegenheit auch für einen Abstecher ins Café Bazar.

„Ich habe das eigentlich alles ganz gerne gemacht.“

Dr. Wiesmüllers regelmäßiger Spaziergang in die Bank führt von seinem Haus am Mönchsberg über die 122 Stufen der Holzmeister-Stiege und quer durch die Altstadt. In seiner aktiven Dienstzeit ist er diesen Weg oft zwei Mal täglich hin- und zurückgegangen. Ist es nicht ein stimmiger Zufall, dass diese Strecke direkt am Festspielbezirk vorbeiführt? Schließlich hat sich Dr. Wiesmüller viele Jahre in führenden Funktionen für die Salzburger Festspiele engagiert. Wir werden darauf noch zurückkommen. 

Im Rückblick auf sein spannendes und erfülltes Berufsleben resümiert Dr. Wiesmüller: „Ich habe das eigentlich alles ganz gerne gemacht.“ Im Bankhaus Spängler ist es seither immer nur besser geworden. Politisch und wirtschaftlich handelte es sich in seiner Zeit um eine „Schönwetterperiode“. Selbstverständlich ist der Erfolg des Bankhaus Spängler in dieser Zeit aber nicht, denn viele andere Privatbanken, die es 1965 in Salzburg und Wien noch gegeben hat, existieren heute nicht mehr.

Dr. Wiesmüllers langjährige Partner:innen in der Bank schätzen an ihm seine „Sachlichkeit und große Sachkundigkeit“, verbunden mit ausgeprägter Menschlichkeit und Toleranz, wie KR Heinrich Spängler es einmal auf den Punkt gebracht hat. Die beiden Männer verbindet eine lange, harmonische und erfolgreiche Zusammenarbeit in der Führungsetage des Bankhaus Spängler. Dass diese ohne Konflikt ausgekommen ist, empfinden sie als großes Glück. Es mag sein, dass man von Managern oft Konfliktbereitschaft einfordert. Dr. Wiesmüller findet aber, dass er und Heinrich Spängler „nicht wirklich streiten können und nicht streiten wollen“ und daher eine „jahrzehntelange Übung haben, nicht zu streiten“.

Heinrich Spängler und ich haben eine jahrzehntelange Übung, nicht zu streiten.

Ein Blick auf Dr. Wiesmüllers Laufbahn bis zum Einstieg ins Bankhaus Spängler

Er wurde 1936 in Salzburg geboren und verbrachte seine Kindheit in Tweng im Lungau „zwischen Hirschgeweihen und Rehböcken“, weil sein Vater als Förster tätig war. Nach dem humanistischen Gymnasium in Salzburg studierte er in Innsbruck und Wien Rechtswissenschaften. Darauf folgten fünf interessante und lehrreiche Jahre im Dienst der Salzburger Landesregierung, unter anderem als Sekretär des Landeshauptmanns. In dieser Zeit lernte er viele maßgebliche Persönlichkeiten in Salzburg und Wien kennen. Er ging damals davon aus, immer im Landesdienst zu bleiben und vielleicht einmal Bezirkshauptmann in Tamsweg zu werden. Gekommen ist es aber anders, denn die Familie seiner Frau Johanna, eine Tochter Richard Spänglers, übte sanften Druck auf ihn aus, als geschäftsführender Gesellschafter ins Bankhaus Spängler zu wechseln. Er hat sich zwar „ein bisschen geschreckt“, so ganz ohne berufliche Erfahrung im Finanzbereich, hat den Schritt aber gewagt.

Nach Aufenthalten in Zürich und Wien, begann er seine Einschulungsphase im Bankhaus am Schalter der Niederlassung Zell am See, wo ihm das Bankgeschäft von der Pike auf beigebracht wurde. Er schaute dabei „den Leuten, die es konnten, über die Schulter“. Zusammen mit ihm trat auch Heinrich Spängler in die Geschäftsleitung ein. Aus der älteren Generation waren damals noch Carl, Richard und zunächst auch Josef Spängler vertreten. Carl und Richard haben die beiden „Jungen“ unter ihre Fittiche genommen und, wie es Dr. Wiesmüller ausdrückt, „beschützt und tun lassen“. So sind Dr. Wiesmüller und Heinrich Spängler synchron in die Geschäftsleitung hineingewachsen. 

Heute, im Ruhestand, freut sich Dr. Wiesmüller, dass auch seine beiden Kinder Mag. Markus Wiesmüller und Dr. Maria Wiesmüller für das Bankhaus Spängler tätig sind, Markus im Family Office und Maria im Aufsichtsrat.

Affinität zur Kunst in die Wiege gelegt

Dr. Wiesmüllers Affinität zur Kunst spiegelt sich in zahlreichen Funktionen in Salzburger Kulturinstitutionen wider. Sein Interesse für dieses Feld kommt aus ihm selbst heraus, wurde aber auch von seinen Schwiegereltern gefördert und vorgelebt. Er war 1964–1972 im Vorstand des Salzburger Kunstvereins und 1967–2002 im Kuratorium der Internationalen Stiftung Mozarteum sowie zeitweilig auch Kassier und Vizepräsident der Stiftung. 1976–1985 fungierte er als Mitglied des Festspieldirektoriums, 1991–1995 als Präsident der Salzburger Festspiele und 2001–2007 als Mitglied im Festspielkuratorium. Wie war es möglich, all das mit seiner Führungsposition im Bankhaus Spängler zu vereinbaren? Als Festspielpräsident hat er eine praktikable Halbtagslösung gefunden. Vormittags war er Bankmanager, nachmittags und in den Abend hinein bei den Festspielen.

Kehren wir noch einmal zurück zum Café Bazar, in dem Dr. Wiesmüller gerne einen Espresso genießt, wie schon sein Schwiegervater Richard Spängler. Das Café und das Spängler-Stammhaus teilen sich eine einheitliche Fassade. Genau genommen sind es aber zwei eigenständige Gebäude mit zwei verschiedenen Adressen, Schwarzstraße 1 und 3. Während sich Nr. 1 schon lange im Besitz des Bankhauses befindet, wurde Nr. 3 erst nach und nach dazugekauft. Begonnen haben diese Zukäufe mit der Dachgeschoßwohnung, die der Bank eines Tages kurz vor Weihnachten von Vera Tomaselli angeboten wurde. Zunächst lehnten Dr. Wiesmüller und Heinrich Spängler ab. Am Tag nach Weihnachten kamen aber beide zum Schluss: „Da hamma einen Blödsinn gemacht.“ Die Wohnung wurde doch gekauft, später auch der erste Stock und schließlich das Erdgeschoß. So kam das ganze Café-Gebäude in den Besitz des Bankhaus Spängler, worüber wir uns heute freuen.

Bei der Feier anlässlich seines Ausscheidens aus dem Aufsichtsrat hat Dr. Wiesmüller den Kolleg:innen im Bankhaus Spängler einen schönen Rat mit auf den Weg gegeben. Damit soll auch dieser Artikel enden:

„Bleibt selbstbewusst in eurem Leben und eurer Arbeit, tut diese Arbeit in der Sache auf hohem Niveau, aber auch in gegenseitiger Zuwendung, wenn es geht sogar in Freundschaft, mit Anstand und Redlichkeit, versucht die Brüderlichkeit vor das Kommando zu stellen, dann muss uns allen nicht bange sein und dann wird weiter gelacht im Hause Spängler.“

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