(14.10.2024, Salzburg) - Wie ist es heute um die Machtverteilung in Unternehmerfamilien bestellt? Um diese spannende Frage drehte sich kürzlich das “Forum Familienunternehmen”, zu dem das Salzburger Bankhaus Spängler bereits zum 19. Mal ins Kavalierhaus Klessheim lud. Am Programm stand ein Impulsvortrag der renommierten Psychotherapeutin, Wirtschaftscoach und Autorin Christine Bauer-Jelinek mit anschließender Podiumsdiskussion bekannter österreichischer Familienunternehmer:innen.
Werner G. Zenz, Vorstandssprecher im Bankhaus Spängler, begrüßte rund 120 Gäste in Klessheim und betonte: “Wir veranstalten dieses Forum nun schon seit fast 20 Jahren. Es ist uns ein großes Anliegen, da wir einerseits selbst ein Familienunternehmen sind und uns andererseits in der Rolle des ersten Ansprechpartners für Familienunternehmen sehen. Für diese fungieren insbesondere unsere Expert:innen aus dem Bereich Family Management stets als Impulsgeber und Sparringspartner.”
Neue Machtverhältnisse zwischen Mann und Frau in Unternehmen
Christine Bauer-Jelinek gab in ihrem Vortrag einen Einblick in die Mechanismen der Macht, damit eine erfolgreiche Zusammenarbeit in Unternehmerfamilien gelingen kann. “Im Prinzip geht es um Machtkompetenz. Diese vermeidet unnötige Kämpfe und verringert die Gefahr eskalierender Konflikte.” Zur Machtverteilung zwischen Männern und Frauen speziell in Familienunternehmen sagte die Machtexpertin: “Früher hieß es: Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau. Inzwischen haben sich diese Rollenbilder verändert, und wir brauchen mehr Kraft und Zeit, um diese neuen Machtverhältnisse im Unternehmen - wie auch im Privatleben - auszuhandeln.”
Dem stimmte auch Verena Rieder vom Tiroler Familienunternehmen Riederbau in der anschließenden Podiumsdiskussion zu: “Es gilt, die traditionellen Rollenbilder zu überdenken. Offenheit und ein klarer Fahrplan sind dabei für Unternehmerfamilien entscheidend.” Gertrude Schatzdorfer-Wölfel, geschäftsführende Gesellschafterin im oberösterreichischen Unternehmen Schatzdorfer Gerätebau, betonte die Wichtigkeit eines ehrlichen Umgangs im Unternehmen: “Ein gemeinsames Ziel vor Augen ist das Wichtigste. Man muss sich gegenseitig fordern und offenes Feedback geben.” Christoph Bründl, Geschäftsführer des Familienunternehmens Bründl Sports, verwies auf das Prinzip der oder des Bestmöglichen im Zuge der Nachfolgeplanung: “Auch hier ist radikale Ehrlichkeit gefragt.”