US-Dollar (USD)
Der US-Dollar hat sich in den letzten Monaten gegenüber dem Euro unter Schwankungen in der Tendenz seitwärts bewegt. Die Bandbreite war dabei relativ eng. Für den Dollar spricht, dass die US-Wirtschaft in letzter Zeit deutlich stärker gewachsen ist als die in der Eurozone. Dadurch kann die US-Notenbank Fed weiter eine restriktive Geldpolitik verfolgen, also die Zinsen hoch halten. Gleichzeitig hält sie damit die Inflationsrisiken in Schach. Die Zinsdifferenz zwischen den USA und der Eurozone wirkt Dollar-unterstützend. Gegen die US-Währung spricht, dass die Wirtschaft in den USA zuletzt etwas an Dynamik verloren hat und sich die Inflation langsam abkühlt. Dies gibt der Fed Spielraum für Zinssenkungen. Die Marktteilnehmer:innen haben jüngst ihre Zinssenkungserwartungen wieder leicht erhöht. Im Falle von umfangreicheren Zinssenkungen der Fed dürfte der US-Dollar unter Druck kommen. Gemessen an der Kaufkraftparität ist der Dollar gegenüber dem Euro zudem schon seit geraumer Zeit überbewertet.
Britisches Pfund (GBP)
Das Britische Pfund hat sich in den letzten Monaten erholt und als einzige G10-Währung heuer gegenüber dem US-Dollar zugelegt. Auch gegenüber dem Euro hat es aufgewertet. In Großbritannien wächst nach zuletzt ermutigenden Daten die Hoffnung, dass die Wirtschaft ihre Schwächephase überwunden hat. Auch der klare Sieg der Labour-Partei bei den Parlamentswahlen hat das Pfund unterstützt. Denn die Labour-Partei gilt als stärker wirtschaftsorientiert und strebt eine Verbesserung der Beziehungen zur EU an. Angesichts der auch in Großbritannien noch hartnäckigen Inflation hat die Bank of England bisher von Zinssenkungen abgesehen. Wie viele andere Zentralbanken dürfte sie aber bald damit beginnen, was das weitere Aufwärtspotenzial des Britischen Pfundes begrenzen sollte.
Schweizer Franken (CHF)
Nachdem die Schweizerische Nationalbank (SNB) im März die erste der G10-Zentralbanken war, die die Zinsen gesenkt hat, hat sie im Juni etwas überraschend nachgelegt und die Zinsen nochmals um 25 Basispunkte reduziert. Begründet hat sie dies mit Deflationsrisiken, da die Inflationsrate in der Schweiz heuer bereits deutlich zurückgekommen ist. Der Schweizer Franken hat seitdem gegenüber dem Euro wieder nachgegeben, was der SNB in die Karten spielt. Denn die SNB scheint derzeit einen schwächeren Franken zu bevorzugen und hat diesbezüglich im ersten Quartal am Devisenmarkt schon gegen eine Franken-Stärke interveniert. Zu weit dürfte der Franken allerdings nicht mehr abwerten, da die SNB nun weniger Zinssenkungsspielraum hat und der Schweizer Franken wegen der weltweit größeren Unsicherheit als sicherer Hafen gefragt ist.
Japanischer Yen (JPY)
Der Japanische Yen hat gegenüber dem Euro und dem US-Dollar weiter abgewertet und ist auf den niedrigsten Stand seit mehreren Jahrzehnten gefallen. Neben der allgemeinen Stärke des US-Dollar hat die Bank of Japan (BoJ) hierzu beigetragen. Denn sie schreckt vor weiteren Zinserhöhungen zurück und hat auch entgegen ihren Ankündigungen die Reduzierung des Anleihekaufprogramms aufgeschoben. Da die Inflation in Japan in den letzten Monaten eher rückläufig war und sich die Konjunktur bereits wieder abkühlt, wird der Spielraum für weitere Zinserhöhungen der BoJ kleiner. Interventionen des japanischen Finanzministeriums bzw. der BoJ hatten bislang nicht die gewünschte nachhaltige Wirkung erzielt. Sollten die US-Fed und die EZB aber im weiteren Jahresverlauf die Zinsen senken, dürfte dies Druck vom Yen nehmen und zu einer Erholung der japanischen Währung führen.
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Marketingmitteilung
Stand 17.07.2024