In letzter Zeit hört und liest man immer häufiger von neuen Finanzprodukten, welche speziell für Frauen geschaffen werden. Frauen Index-Fonds, spezielle ETFs für Frauen, Geldanlage-Apps und so weiter und so fort. Aber braucht es überhaupt eine spezielle Geldanlage nur für Frauen?
Sabine Skorka, Leiterin der Region Steiermark im Bankhaus Spängler, sieht dies skeptisch: „Bei den Themen Veranlagung und Vorsorge ist es aus meiner Sicht nicht primär wichtig Frauenprodukte anzubieten. Entscheidend ist stattdessen eine Anlagestrategie, welche sich an die individuellen Bedürfnisse und die persönlichen Lebensphasen der Frau anpasst – denn diese unterscheiden sich durch Themen wie Ausbildung, Mutterschaft, Erziehungs- und Pflegezeiten doch erheblich. Auch dem oft gezeichneten Bild der „in Finanzthemen schlecht gebildeten Frau, welche entscheidungsschwach ist“, kann sie nichts abgewinnen.
Dies deckt sich mit der Studie „Frauen und Finanzen“, welcher der österreichische Bankenverband 2021 durchgeführt hat. Das Ergebnis der Studie: Frauen sind überwiegend finanziell eigenständig, selbstbewusst und kommunikativ.
Was dies beim Sparen und Anlegen bedeutet und worin die Unterschiede zwischen Männern und Frauen bestehen, ist Teil der Studie. „Die Möglichkeit, Einkommen zu sparen und anzulegen, ist eng mit der finanziellen Eigenständigkeit im Alter verknüpft“, erklärt Gerald Resch, Generalsekretär des Bankenverbandes.
Finanzielles Selbstvertrauen muss erlernt werden
Eindeutig geht aus der Studie hervor, dass Frauen sich kompetent fühlen und selbstbewusst bei finanziellen Entscheidungen sind. „Auf die Unterschiede im Spar- und Anlageverhalten muss in der persönlichen Beratung eingegangen werden. Es sollten Frauen mehr Möglichkeiten aufgezeigt werden, eine größere Diversität an Finanzprodukten zu verwenden, um Wohlstandsaufbau unabhängig vom Geschlecht zu garantieren“, ordnet Gerald Resch die Bedeutung der Studienergebnisse ein.
Frauen, welche dem Thema Finanzen immer noch verhalten gegenüberstehen, rät Sabine Skorka: