Kürzlich luden wir, gemeinsam mit den Salzburger Nachrichten, zum 17. forum familienunternehmen ins Kavalierhaus Klessheim. Im Mittelpunkt stand dabei die Präsentation des neuen Österreichischen Kodex für Familienunternehmen. Der Abend wurde durch spannende Vorträge, ein Generationengespräch sowie einer Diskussion rund um den Nutzen eines Familienkodex umrahmt.
Werner Zenz, Sprecher des Vorstandes im Bankhaus Spängler, eröffnete den Abend, in dessen Mittelpunkt die Präsentation des neuen Österreichischen Kodex für Familienunternehmen stand. Er bedankte sich bei der Kommission, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern von Familienunternehmen und der Wissenschaft, die unter der Leitung des Bankhaus Spängler Family Management, einen Leitfaden für Familienunternehmen entwickelt hat, um deren langfristigen, erfolgreichen Bestand zu sichern.
Elisabeth Kastler (Bankhaus Spängler) präsentierte in ihrem Vortrag die wichtigsten Inhalte des "Österreichischen Kodex für Familienunternehmen" und gab einen Überblick, welche entscheidenden Fragen für Unternehmerfamilien zu stellen sind. Sie machte darauf aufmerksam, dass ein Familienkodex spätestens dann erarbeitet werden sollte, sobald es mehrere Familienmitglieder mit verschiedenen Rollen im Unternehmen gibt.
Leitfaden hilft bei Übergabe an die nächste Generation
Im Rahmen des Generationengespräches mit Wolfgang und Valerie Hillebrand (Hillebrand Bau) und Peter und Helene Malata (W&H Dentalwerk Bürmoos) wurde darüber gesprochen, welchen Nutzen ein Familienkodex für die nächste Generation bietet.
“Als wachsende Familie, wie wir es sind, ist es enorm wichtig, frühzeitig darüber nachzudenken, wie wir den Betrieb in die nächste Generation bringen können“, betonte Wolfgang Hillebrand, geschäftsführender Gesellschafter im Bau- und Immobilienunternehmen Hillebrand im Rahmen des anschließenden Generationengesprächs. Aus seiner Sicht sorgt der Familienkodex für Stabilität innerhalb der Familie und des Unternehmens: “Durch diesen Leitfaden werden Tabuthemen angesprochen und aufgebrochen.” Auch die nächste Generation - vertreten durch Valerie Hillebrand und Helene Malata - empfindet dies als wesentlichen Vorteil, denn Reden über Themen nehme meist viel Druck heraus. Peter Malata, Geschäftsführer des W&H Dentalwerk, skizzierte abschließend weitere Voraussetzungen für die nachfolgende Generation:
Familienkonflikte überlegt entschärfen
Hermann Frank, außerordentlicher Universitätsprofessor an der Wirtschaftsuniversität Wien, referierte darüber, wie Familienkonflikte überlegt entschärft werden können und wie ein Familienkodex dabei Unterstützung bieten kann. Überdies beleuchtete er die emotionale Arena innerhalb von Familienunternehmen, wodurch Beziehungskonflikte entstehen können. Er führte dazu aus: “Die zwei größten Risiken von Familienunternehmen liegen in der Eskalation, aber auch in der Vermeidung von Konflikten. Der Familienkodex unterstützt dabei, die typischen Konfliktpotenziale zu regeln und die Rollen aller Beteiligten zu klären.”
Spannende Diskussionsrunde zum Abschluss
In einer spannenden Diskussionsrunde mit Andreas Döllerer (Döllerer Holding), Manfred Hackl (Erema Group) und Andreas Wimmer (Wimmer Hartstahl) wurde aus verschiedenen Perspektiven über die individuellen Vorteile eines Familienkodex berichtet. Dieser hilft beispielsweise bei Herausforderungen wie der Vereinigung mehrerer beteiligter Familienstämme, einer familienfremden Geschäftsleitung sowie der reibungslosen Übergabe zwischen den Generationen. Alle Podiumsteilnehmer waren sich einig: Ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg ist der moderierte Prozess. Die Familienunternehmer empfehlen daher, einen Kodex mit externer Begleitung zu erstellen.
Zum Ausklang im passenden Ambiente des Kavalierhauses Klessheim genossen die rund 130 Gäste ein Flying Dinner mit ausreichend Gelegenheit zum Networking und gemütlichen Gedankenaustausch.
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