Wie die Südtiroler Wurzeln der Familie Spängler die Entscheidung beeinflusst haben, warum trotz digitaler Angebote die Nähe zum Kunden eine Renaissance erfährt und welches Alleinstellungsmerkmal man in Tirol genießt. Vorstandssprecher Dr. Werner G. Zenz und Mag. Andreas Scheiber, Regionalleiter für Tirol, im Gespräch.

Herr Dr. Zenz, seit einigen Jahren geht der Trend bei Banken stark in Richtung Rückzug aus der Fläche. Es werden immer mehr Filialen geschlossen. Das Bankhaus Spängler hingegen eröffnet eine neue Niederlassung. Laufen Sie bewusst gegen den Strom?
Zenz: Wir sind ein Bankhaus in 100-prozentigem Familienbesitz und mit fast 200-jähriger Historie Österreichs älteste Privatbank. Wir müssen nicht jeden Trend mitmachen. Einen neuen Standort zu schaffen bedeutet jedoch auch nicht, dass wir grundsätzlich gegen den Strom schwimmen. Durch die technischen Möglichkeiten hat sich das Bankgeschäft grundlegend verändert. Um eine Überweisung zu tätigen, muss heute niemand mehr in eine Bank gehen. Daher sind klassische Schalterfilialen in der Tat kein Zukunftsmodell. Aber es gibt Dienstleistungen, die lassen sich aus unserem Anspruch und unserer Überzeugung heraus nicht digitalisieren. Digitale Angebote werden nie das Vertrauen ersetzen können, das in persönlichen Gesprächen auf Augenhöhe entsteht. Banking ist und bleibt People Business und genau hierfür und für qualitativ hochwertige Beratungsgespräche ist unsere neue Niederlassung in Innsbruck gedacht.

In welchen Bereichen bemerken Sie – trotz zunehmender Digitalisierung – eine Intensivierung des Kundenkontakts?
Zenz: Anlegen an sich ist komplexer geworden. Die Rahmenbedingungen haben sich fundamental verändert. Früher gab es einen risikolosen Zins, heute haben wir ein zinsloses Risiko. Wir befinden uns in einer Niedrigzinsphase und die Kunden sind enorm gefordert, ihr Vermögen inflationsbereinigt zu erhalten und zu vermehren. Um diese Herausforderung zu stemmen, braucht es einen erfahrenen und erstklassigen Partner wie das Bankhaus Spängler. Wir sehen in diesem Bereich in Zukunft viel Potenzial, denn trotz des erhöhten Beratungsbedarfs dünnen Großbanken ihr Beratungsangebot zunehmend aus.

Der Standort Kitzbühel hat eine lange Tradition. Es war 1989 der erste, der außerhalb Salzburgs eröffnet wurde. Warum nun der Schritt in die Tiroler Landeshauptstadt?
Zenz: Unsere Pläne, nach Innsbruck zu gehen, sind über viele Jahre gereift. Es war eine sehr bewusste Entscheidung. Als Bankhaus wollen wir nah bei unseren Kunden sein und sehen uns auch in einer regionalen Verantwortung. Außerdem geht es für uns in gewisser Weise „back to the roots“. Die Wurzeln der Familie Spängler liegen im Südtiroler Ahrntal und es gab von Seiten der Eigentümerfamilien schon länger den Wunsch, im Westen stärker Fuß zu fassen. Wir wollten allerdings den Standort mit den richtigen Menschen besetzt wissen. Mit Menschen, die unser Werteverständnis teilen, unseren Qualitätsanspruch mittragen und das Bankhaus Spängler entsprechend repräsentieren.

Scheiber: Mit Guntram Kirchebner haben wir einen der etabliertesten Private Banking-Experten Tirols gewinnen können. Mit seinem Netzwerk und seinem Fachwissen ist er ein absoluter Gewinn und wir sind sehr glücklich, ihn in unserem Team zu haben. Gleichzeitig haben wir mit den Räumlichkeiten in der Museumstraße 1 einen Top Standort für unsere Niederlassung gefunden, der unseren Vorstellungen eines diskreten und gediegenen, aber gleichzeitig auch modernen Auftritts einer Privatbank ideal entspricht.

Welches Potenzial sehen Sie in Tirol?
Scheiber: Wir sind in den vergangenen Jahren in Tirol stark gewachsen. Einen Großteil dieses Wachstums verzeichneten wir außerhalb des Bezirks Kitzbühel, wo wir bereits seit mehr als 30 Jahren vertreten sind. Durch die geografische Lage können wir von Innsbruck aus Kunden im Großraum Innsbruck und im Oberland noch besser erreichen als bisher. Außerdem wollen wir in Zukunft verstärkt mittelständische Tiroler Unternehmen in ganz Tirol ansprechen und unser Kundenportfolio weiter ausbauen. Ein Standort in der Landeshauptstadt ist dafür unerlässlich.

Zenz: In Tirol gibt es sehr viele, sehr gute und erfolgreiche Familienunternehmen. Das Bankhaus Spängler ist selbst ein Familienunternehmen und in Innsbruck die einzige konzernunabhängige Bank. Aus unserer eigenen Geschichte wissen wir, was Familienunternehmen und deren Eigentümerfamilien bewegt, wir kennen deren Denkweisen und können eine sehr individuelle und vor allem ganzheitliche Beratung und Begleitung anbieten. Es ergeben sich viele Schnittstellen und damit für das Bankhaus Spängler eine große Berechtigung am Tiroler Markt.

Ist Innsbruck in Zukunft als Ergänzung zum Standort Kitzbühel gedacht oder werden die Tiroler Kunden in absehbarer Zeit zentral von der Landeshauptstadt aus betreut?
Scheiber: Der Standort Kitzbühel ist aufgrund der zahlreichen im Bezirk ansässigen Kunden, die wir bereits haben, und der vielen zugezogenen Vermögenden ein hoch interessanter Standort. Wir wollen hier – ganz unabhängig von der Niederlassung Innsbruck – weiter wachsen. In der Region Tirol wird es in der Zukunft also zwei starke Standorte geben.

Welche Beratungsleistungen werden Sie in Innsbruck abdecken, worauf wird der Fokus liegen?
Scheiber: Der Schwerpunkt liegt auf dem Bereich Private Banking, der hochwertigen Beratung im Wertpapierbereich. Daneben werden wir selbstverständlich auch das Finanzierungsgeschäft sowie – in enger Zusammenarbeit mit Experten aus unserem Salzburger Stammhaus – den Bereich Family Management abdecken.

Zenz: Mit dem Family Management bieten wir eine Dienstleistung, die über das klassische Bankgeschäft hinaus geht, und mit der wir in Tirol ein absolutes Alleinstellungsmerkmal genießen. Eine hochspezialisierte Beratungseinheit begleitet und berät Eigentümer von Familienunternehmen auf unterschiedlichen Ebenen. Beispielsweise dabei, das Unternehmen in die nächste Generation zu bringen. Außerdem haben wir eine breite Expertise im Bereich Familienverfassung, die für klare Verhältnisse und Spielregeln innerhalb der Unternehmerfamilie sorgt. Aber auch wenn es darum geht, Zu- oder Verkäufe für Eigentümer von Familienunternehmen zu tätigen, ist das Family-Management-Team mit seinen M&A-Spezialisten erster Ansprechpartner.

Das Bankhaus Spängler ist bekannt für seinen ganzheitlichen Beratungsansatz. Welchen Mehrwert bringt das den Kunden?
Zenz: Unser Leitbild „Best in Family Banking“ spiegelt die integrierte Sichtweise auf unsere Kunden wider. Eine vermögende Privatperson hat in der Regel Familie und ist meist in ein Familienunternehmen eingebunden. Darüber hinaus gibt es häufig Verbindungen zu einer Stiftung. Aus unserer Erfahrung dürfen diese drei Gruppen – Privatperson, Familienunternehmen und Stiftung – nicht isoliert betrachtet werden. Wir können bestmögliche Beratung bieten, weil wir sie als Einheit sehen. Best in Family Banking heißt aber auch, dass wir nicht in isolierten Geschäftsbereichen denken und unsere Kunden nur auf einem Gebiet unterstützen. Bei uns greifen die Dienstleistungen sehr stark ineinander. Je nach Ausgangssituation stellen wir interdisziplinäre Teams zusammen. Möglich wird das, weil wir Experten aus den unterschiedlichsten Fachgebieten im Haus haben.

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