Heinrich Spängler feiert am 9. Februar 2025 seinen 80. Geburtstag, wozu wir ihm herzlich gratulieren! Seit gut 60 Jahren ist er im Bankhaus Spängler tätig, seit 56 Jahren in leitender Funktion.
Er trat 1964 in das Unternehmen ein, wurde 1969 im Alter von nur 24 Jahren geschäftsführender Gesellschafter, war nach der Umwandlung der Bank in eine Aktiengesellschaft ab 1994 Vorstand und fungierte von 1998 bis 2008 als dessen Sprecher. Seit 2010 ist er Vorsitzender des Aufsichtsrates. Als Vordenker, Vermittler und Motivator hat er – zusammen mit seinen Partnern – das Bankhaus Spängler grundlegend vorangebracht. Dabei ist er jemand, der gerne auf Leute zugeht und dem seine Arbeit sichtlich Freude bereitet. Das gilt auch für sein Engagement für die Salzburger Kultur.
Familie
Geboren wurde Heinrich Spängler am 9. Februar 1945 in St. Gilgen als Heinrich Gahbauer. Seine Mutter Gertrud war eine Tochter Carl Spänglers III. Seinen Vater Heinrich Gahbauer Senior lernte er nie kennen, da dieser noch vor seiner Geburt an der Eismeerfront, im Oktober 1944, gefallen war. Sein Großvater mütterlicherseits wurde sein zweiter Vormund und 1967 auch sein Adoptivvater. Seither trägt er den Nachnamen Spängler.
Somit wuchs Heinrich Spängler in die alte Unternehmer- und Bankiersfamilie Spängler hinein. Er steht in achter Generation seit der Ankunft der Familie in Salzburg und in sechster seit der Gründung der Bank. Seine erste Kindheitserinnerung an das Bankhaus hat jedoch wenig mit dem Finanzgeschäft zu tun: Es ist ein Dreiradler-Wettrennen mit zwei Cousins im langen Gang im zweiten Stock des Bankgebäudes, in dem seine Großeltern nach dem Krieg wohnten.
1970 heiratete Heinrich Spängler Eva Maria, geborene Scheirl. Sie haben zwei Kinder: Theresa Leonie, inzwischen eine verheiratete von Wackerbarth-Spängler, kam 1973 zur Welt. Sie lebt in München und ist Aufsichtsrätin der Bank. Carl Philipp wurde 1975 geboren und ist heute Generalbevollmächtigter des Bankhauses und Vorsitzender des Syndikatsrates. Heinrich und Eva Spängler haben drei Enkelkinder: Vinzent (*2006), der Sohn Theresas, sowie Marie (*2011) und Carl Luis (*2023), die Kinder Philipps. Damit sind wir schon in der Gegenwart angekommen. Aber blicken wir noch einmal zurück in die 1960er-Jahre.
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Einstieg in die Bank
Carl Spängler III. und sein Bruder Richard hatten insgesamt fünf Töchter, die damals – es waren noch andere Zeiten – nicht als Nachfolgerinnen in der Unternehmensleitung in Frage kamen. Carl fasste als Nachfolger seinen zweitältesten Enkel Heinrich ins Auge und machte ihm nach der Matura folgendes Angebot: „Du kannst studieren, was du willst, oder du kommst zu mir in die Bank.“ Heinrich entschied sich für die Bank und lernte sieben Jahre „am Schreibtisch seines Großvaters“ und in allen Abteilungen das Bankgeschäft „von der Pike auf“. Außerdem konnte er mehrmonatige Bankpraktika in London, Paris und New York absolvieren – vielleicht ein kleiner Ausgleich für das entgangene Studentenleben. Etwa zur gleichen Zeit kam Heinrich Wiesmüller als Nachfolger Richard Spänglers in die Firma. Heinrich Spängler erinnert sich: „Die haben sich wirklich was getraut, die zwei Alten. Sie haben uns bei jeder Besprechung mit dabeigehabt. Haben uns den Fall erklärt und wollten sehr bald schon, dass wir entscheiden.“
Berufliche Meilensteine
Die ausgesprochen gute Zusammenarbeit mit Dr. Heinrich Wiesmüller ist für Heinrich Spängler wohl die wichtigste berufliche Erfahrung. Er betont: „Von Anfang an sehr prägend war für mich, und auch das größte berufliche Glück, die Konstellation mit Heinz Wiesmüller.“
Heinrich Spänglers persönlicher Schwerpunkt in der Geschäftsleitung lag zunächst im Bereich Devisen, dann im Kreditsektor und schließlich im Wertpapiergeschäft, das er ab den 1980er-Jahren maßgeblich erweiterte. Er baute die Vermögensverwaltung auf und gründete in der Folge die Carl Spängler Kapitalanlagegesellschaft (Spängler KAG), die 1988 als erste österreichische Fondsgesellschaft außerhalb Wiens ihren Betrieb aufnahm. Aus Salzburger Sicht war das eine echte Pioniertat! Die Zulassung war von den Aufsichtsbehörden nicht leicht zu bekommen. Bei einer Verhandlung in Wien wurde Heinrich Spängler von einem Sachverständigen so lange auf Herz und Nieren geprüft, bis der zuständige Entscheidungsträger nicht mehr anders konnte, als festzustellen: „Ich glaube, wir müssen es ihm geben.“
Die Spängler KAG, später Spängler IQAM Invest, war über 30 Jahre lang eine überaus erfolgreiche Tochtergesellschaft für das Bankhaus Spängler. 2020 ergab sich jedoch eine neue Gelegenheit: Unserem Vorstand gelang ein sehr vorteilhafter Verkauf der KAG-Mehrheitsbeteiligung an die Deka, die Wertpapiergesellschaft der deutschen Sparkassen. Der Erlös ermöglichte neue interessante Investitionen, unter anderem die Gründung der Niederlassung Innsbruck und der Spängler Institutional sowie – als jüngsten „Streich“ – den Kauf der DALE Investment Advisors, den Heinrich Spängler schon lange anvisiert hatte.
Es gäbe noch viele weitere Meilensteine in Heinrich Spänglers Zeit als Vorstand und Aufsichtsrat, beispielsweise das Bekenntnis zum Kreditgeschäft, das für Privatbanken nicht mehr selbstverständlich ist, der Aufbau des Family Office und die Eröffnung neuer Niederlassungen. Schwierig, aber sinnvoll war die rechtzeitige Schließung anderer, kleinerer Filialen.
Heute sieht Heinrich Spängler seine Rolle vor allem darin, durch seine Anwesenheit dem Vorstand einen direkten und unkomplizierten Draht zur Aktionärsfamilie und zum Aufsichtsrat zu ermöglichen, ohne sich ins Tagesgeschäft einzumischen. Er freut sich über die ausgezeichnete Positionierung der Bank und das Vertrauen der Kund:innen, die loyalen Mitarbeiter:innen, den wertvollen Beitrag mehrerer Familienmitglieder im Unternehmen und die gut funktionierenden gemischten Leitungsgremien, in denen Familienangehörige mit nicht verwandten Führungspersönlichkeiten bestens zusammenarbeiten. „Das macht einen stolz, denn augenscheinlich haben wir die richtigen Entscheidungen getroffen.“
Engagement darüber hinaus
Was wäre ein Porträt Heinrich Spänglers ohne die Erwähnung seines kulturellen Engagements? Sein Grundsatz lautet: „Wenn man in einer Stadt wie Salzburg zu Hause ist, die von der Kultur lebt, soll man dafür auch entsprechend etwas tun.“ In diesem Sinne ist er seit 25 Jahren ein rühriger Präsident des Vereins der Freunde und Förderer der Salzburger Festspiele, des größten privaten Sponsors der Festspiele. Darüber hinaus wirkt er als Vorstandsvorsitzender für die Salzburg Stiftung der American Austrian Foundation im Schloss Arenberg, wo hochkarätige Förderprogramme für junge Ärzte aus Schwellen- und Entwicklungsländern, aber auch für junge Musiker umgesetzt werden. Dazu kommen viele andere Projekte, für die er sich stark gemacht hat, etwa das Guggenheim-Museum im Mönchsberg, in diesem Fall leider vergebens. Nicht zuletzt sichert sein Bemühen um die bankeigene Münzsammlung kostbares Salzburger Kulturgut für unser Bundesland.
Heinrich Spänglers Engagement galt auch Institutionen der Wirtschaft. Unter anderem war er Vizepräsident des Verbandes österreichischer Banken und Bankiers, Obmann der Sparte Bank und Versicherung der Wirtschaftskammer Salzburg, Präsident des Family Business Network Österreich und Vorsitzender der Deutschen Handelskammer in Salzburg.
Unter seinen zahlreichen Ehrungen sollen nur zwei jüngere herausgegriffen werden: 2024 erhielt er für seine Verdienste als Präsident der Festspielfreunde die Festspielnadel mit Rubinen. 2018 wurde ihm für sein unternehmerisches Lebenswerk der Wikarus der Wirtschaftskammer verliehen. In seiner damaligen Dankesrede merkte er an: „‘Für’s Lebenswerk‘ klingt so abschließend. Aber aufhören möchte ich so gar nicht. Ich mach’s gern, solange ich sinnvoll etwas beisteuern kann.“ Das gilt heute sicher noch genauso. Wir wünschen ihm für seine weiteren Pläne alles, alles Gute!
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